Zeit die wir uns nehmen ist Zeit, die uns etwas gibt.
Was denkst du – was passiert, wenn du alle Reize, Eindrücke, Sorgen und anstrengenden Momente des Tages abends mit ins Bett nimmst? Richtig. Sehr wahrscheinlich hast du dann eine unruhige Nacht. Deine Gedanken hören nicht auf in Bewegung zu sein, schlängeln sich unaufhaltsam durch deinen Kopf. Du liegst im Bett herum, schaust immer wieder auf die Uhr und kannst nicht einschlafen. Wenn du es dann geschafft hast die Augen zu schließen und einzuschlafen, reagiert dein Körper mit wälzen, schwitzen, rastlos sein. Vielleicht nimmst du deiner nächtlichen Begleitung den Platz weg, legst dich auf deine Katze die dich daraufhin ärgerlich anknurrt oder du wachst morgens mit den Füßen am Kopfteil deines Bettes auf.
Und selbst wenn die Anzeichen für eine unruhige Nacht nicht ganz so heftig waren, so kann es durchaus sein, dass du morgens das Gefühl hast, du wärst die ganze Nacht wach gewesen. Dies wirkt sich dann wiederum auf deinen Aufwachmoment aus und zieht sich womöglich durch deinen gesamten Tag. Wie ich euch im letzten Blogbeitrag schon mitgeteilt habe, können wir neben Positivspiralen auch Negativspiralen erschaffen. Und das funktioniert manchmal schneller als uns bewusst ist.
Wie wäre es also wenn du ein kleines, persönliches Abendritual einführst? Zeit für dich alleine. Zum abschalten, runterkommen, ganz Du selbst sein. Eine Sache die dir hilft, die Erlebnisse des Tages beiseite zu schieben, dich zu sortieren, eine Verbindung zu deinem Körper aufzubauen. Ins Fühlen zu kommen. Raus aus dem automatischen Prozess des Tages, raus aus dem rationalen Denken. Rein in die Stille, die Ruhe in Dir. Rein in deine Mitte. Dorthin wo du deine Energie bündelst, dorthin wo du die Möglichkeit hast, dich zu sammeln. An einen Platz, der gehegt und gepflegt werden möchte. Der angeschaut und beobachtet werden möchte. Ein Platz, an dem die Sonne scheinen darf. Und selbst wenn momentan ein paar graue Regenwolken oder Nebel die Sicht versperren, oder ein kalter Wind weht, so ist es doch möglich wieder Licht hineinzubringen. Ein Licht, eine Wärme, die dir Sicherheit gibt. Die dich auftanken lässt.
Selbst wenn es im Aussen turbulent wird, so darfst du im Inneren ganz ruhig bleiben.
Vielleicht hast du jetzt schon ein Bild im Kopf, von diesem wunderbaren Ort. Und du fragst dich, wie du es schaffen kannst, dorthin zu gelangen und dauerhaft Kraft aus diesem Ort zu schöpfen. Zunächst möchte ich dir noch ein paar Vorteile aufzeigen, die es langfristig mit sich bringen wird, wenn du dich um deinen ganz persönlichen Kraftort kümmerst.
Sicherlich weißt du, wie wichtig es ist einen Ausgleich zu unserem oft schnelllebigen Alltag zu schaffen. Möglichkeiten zu finden, Blutdruck, Puls und Gedanken runterzufahren. Dies wird dich langfristig zu mehr Gelassenheit im Umgang mit stressigen Situationen bringen. Du kannst lernen, den Moment und dich selbst besser wahrzunehmen. Du kannst lernen, dem Ruheort in dir mehr Aufmerksamkeit und Wahrnehmung zu schenken, indem du dich bewusst mit deinem Körper verbindest. Das wird dir helfen, lange körperlich und geistig fit zu bleiben. Gesunde Rituale bringen Ordnung, Ruhe und Klarheit in dein Leben, sie verbessern deine Lebensqualität.
Einige Dinge tun wir bereits jeden Tag, ohne groß darüber nachzudenken. Essen, Arbeiten und schlafen zum Beispiel. Ebenso können wir uns aneignen, gesunde Auszeiten zu nehmen, ohne irgendwann mehr groß darüber nachdenken zu müssen.
Reduziere die Zeit, in der du dich ablenken lässt.
Ein Ritual ist eine gesunde Gewohnheit für deine Seele. Es gibt deiner Seele eine Heimat. Gesunde Gewohnheiten für dein Denken, Fühlen, Wollen und Entscheiden. Rituale geben dir Sicherheit, weil sie dir nach einiger Zeit vertraut sind. Geh auf Entdeckungstour – sei gespannt auf ein Abenteuer. Entdecke und pflege neue Gewohnheiten und erfahre eine neue, bunte Welt! Alltagsrituale können auch bei psychosomatischen Krankheiten eine wichtige Rolle spielen. Denn sie steigern deine Achtsamkeit und führen dazu, dass du eine innere Ausgeglichenheit entwickelst.
Heute möchte ich dir fünf kleine Abendrituale vorstellen, die du in wenigen Minuten deiner wertvollen Zeit am Abend vor dem Schlafengehen einbauen kannst.
Nimm dir nicht zu viel vor. Für den Anfang genügt es, wenn du mit einer Kleinigkeit anfängst und diese regelmäßig machst. Dabei ist egal, ob es einmal am Tag oder einmal in der Woche ist. Wichtig ist, sie zu wiederholen und dich wohl dabei zu fühlen. Dies sind deine persönlichen Auszeiten, die Spaß machen sollen. Die du genießen darfst. Ohne Druck und ohne Gefühl der Verpflichtung. Mach dich frei und sei ehrlich zu dir selbst.
5 Übungen für Dich
Gedanken loslassen
Finde ein schönes Notizbuch, dass du zu deinem 5-Minuten-Tagebuch machst. Richte dir vor dem Schlafengehen nur diese fünf Minuten ein, um etwas in dein Büchlein zu schreiben. Das können die Erlebnisse des Tages sein, die du reflektierst. Das können Gefühle sein, die über den Tag verteilt bemerkt hast. Das können fünf Minuten voller Dankbarkeit sein oder aber ein paar Zeilen zu deinen Zielen und Träumen. Sei kreativ! Spüre einfach mal rein, was da so kommt, ohne groß darüber nachzudenken. Du wirst überrascht sein.
Eine warme Tasse Tee trinken
Bereite dir eine warme Tasse deines Lieblingstees zu. Vielleicht warst du im Urlaub in einem sonnigen Land und hast dir einen leckere Teesorte mitgebracht. Oder ein lieber Mensch hat dir einen Tee geschenkt. Oder aber du nutzt die Zeit des frühen Abends um bewusst in das Teegeschäft deines Vertrauens zu gehen und dir deinen Lieblingstee auszusuchen. Einen Tee für deine eigene kleine Auszeit. Du könntest darauf achten dass dieser Tee biologisch angebaut wurde, und ein paar Zutaten enthält die du noch nie vorher ausprobiert hast. Trau dich! Sei mutig und genieße das kleine Abenteuer.
4-7-8 Atemtechnik
Positioniere deine Zunge so, dass die Zungenspitze den Gaumen gleich über den Vorderzähnen berührt. Die Zunge bleibt nun während der gesamten Übung dort liegen. Schließe deinen Mund und atme langsam durch die Nase ein. Zähle dabei im Kopf bis vier. Halte deinen Atem an und zähle im Kopf bis sieben. Atme nun hörbar durch den Mund aus und zähle dabei bis acht. Wiederhole die Atemübung vier Mal.
Entspannte Musik hören
Hörst du gerne Musik? Vielleicht magst du heute Abend Mal ein paar neuen Stücken lauschen. Wie wäre es mit klassischer Musik, zum Beispiel Pianomusik? Oder Meditationsmusik? Musik ohne Text eignet sich hervorragend um Abends vor dem Einschlafen beim Stressabbau zu unterstützen. Deine Gedanken werden nicht mit weiteren Wortschnipseln konfrontiert sondern können zur Ruhe kommen. Atmung, Puls und Hirnaktivitäten fahren herunter und du kannst durch die Musik besser entspannen.
ein gemütlicher Spaziergang an einem lauen Sommerabend
Hast du dich heute schon achtsam bewegt? Hast du mal darauf geachtet, wie dein Fuß den Erdboden berührt, ob deine Hüfte und dein Oberkörper in Leichtigkeit mitschwingen? Ob dein Rücken gerade ist oder ob deine Schultern nach vorne hängen? Schlüpf in deine Schuhe oder nutze den lauen Sommerabend um eine kleine Barfußrunde auf der nächstgelegenen Wiese zu laufen. Wie fühlt sich das Gras unter deinen Füßen an? Zeigt sich die Sonne noch am Himmel und schenkt dir ein paar warme Sonnenstrahlen? Nimm diese ganze Energie auf, und sei dankbar für das was die Natur dir schenkt.
Geh einmal im Jahr an einen Ort, an dem du noch nie warst. Und sei er in dir selbst.
Leg jetzt direkt los mit deinem Abendritual
Probiere die Abendrituale aus diesem Blogbeitrag für dich aus:
Schritt 1: nimm Dir jetzt einen Zettel und einen Stift
Schritt 2: notiere Dir für die kommende Woche, an welchen Tagen du welches Abendritual durchführen wirst
Schritt 3: führe die Übungen an den ausgewählten Tagen durch
Schritt 4: notiere danach deine Erkenntnisse
Schritt 5: schreib mir eine Nachricht auf Instagram, welches neue Gefühl du für Dich entwickelt hast und was dir sonst noch aufgefallen ist.